Gesundheitstage und Workshops 2024

Yoga Nidra Workshop 

am Samstag, den 03.08.2024 von 16.00 Uhr - 17.30 Uhr Kostenbeitrag 20,00€ 


Was ist Yoga Nidra? 

Diese Yoga-Disziplin konzentriert sich auf einen Zustand zwischen Meditation und Schlaf.

Yoga Nidra bedeutet übersetzt „yogischer Schlaf“ und dabei handelt es sich um eine uralte Praxis, in welcher der Praktizierende in einen tiefen Zustand bewusster Entspannung eintritt. Yoga Nidra ist eine systematische Methode, um das Bewusstsein von der äußeren Welt in die Innere zu lenken. Ziel der Yoga Nidra Tiefenentspannung ist es, einen Zugang zu tieferen Bewusstseinsschichten zu schaffen. Dadurch soll es möglich werden, geistig, emotional und körperlich vollkommen entspannen zu können.


Während einer Yoga-Nidra-Einheit soll der Geist wach bleiben und in eine bewusste Ruhe eintauchen. Im Verlauf der Einheit werden Körper und Geist durch Entspannungstechniken und Atemübungen systematisch immer weiter entspannt und oft wird auch ein sog. Sankalpa (ein Vorsatz, eine Intention) verankert, um dann in den tieferen Schichten des Bewusstseins seine besondere Wirkmacht zu entfalten. Yoga Nidra ist weit mehr als nur eine Entspannungsübung, denn der „Schlaf des Yogi“ versetzt das Hirn in einen harmonischen Zustand, sodass auch Körper und Geist mit Bewusstheit entspannen können. In Untersuchungen während des Yoga Nidra konnten Veränderungen in der Gehirnaktivität beobachtet werden, sowie eine Abnahme der Grundspannung der Skelettmuskulatur, eine verbesserte Durchblutung und die Senkung des Blutdrucks.

Es gibt viele Arten der Meditation, aber grundsätzlich gehört Yoga Nidra nicht dazu. Die Nidra-Methode wird immer im Liegen in der „Totenstellung“ (Savasana) durchgeführt. Im Gegensatz dazu ist die Meditation in der Regel eine sitzende Praxis (mit einigen Ausnahmen).

Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht darin, dass man so lange oder so wenig meditieren kann, wie man möchte oder je nachdem, wie die eigene Meditationsroutine aussieht. Um jedoch alle wesentlichen Phasen von Yoga Nidra zu durchlaufen, muss die Praxis mindestens 20 Minuten, häufiger jedoch 30 bis 45 Minuten lang sein. Es ist daher nicht mit einer Yoga Mediation zu vergleichen. 


Wie verläuft eine Yoga Nidra Stunde? 

In einer Yoga-Nidra-Einheit wirst du mit Hilfe von klaren Ansagen in eine tiefe Entspannung geführt, dabei werden deine Aufmerksamkeit und dein Geist gelenkt, sodass du nicht einschläfst. Beim Yoga Nidra begibt man sich in Savasana, die Rückenentspannungslage, und richtet sich so ein, dass man gut und bequem auf seiner Matte oder dem Boden liegen kann.

  1. Anfangsentspannung: Diese Phase ist die Vorbereitungsphase, in der sich der Körper zu entspannen beginnt. Spannungen werden langsam abgebaut und man wird sich seiner selbst und der Umgebung bewusster. In dieser Phase geht es darum, von der groben, äußeren Wahrnehmung zur subtilen, inneren Wahrnehmung überzugehen.
  2. Intention (Sankalpa): Ein Sankalpa ist eine kurze Formulierung, die sehr allgemein oder sehr spezifisch sein kann. Etwas, das wir unbedingt erreichen wollen. Wir werden gebeten, unseren "Sankalp" oder "Entschluss" ein paar Mal mit vollem Glauben und voller Überzeugung mental zu wiederholen.
  3. Körper wahrnehmen: Wir gehen mit unserer Aufmerksamkeit bewusst durch jedes Körperteil und dadurch entspannt sich systematisch der ganze Körper. Alle Körperteile, die wir gewohnheitsmäßig angespannt halten, werden losgelassen.
  4. Bewusstheit für Atem und Energie: Hier geht es um die einfache Wahrnehmung des Atems. Manchmal wird der Atem gezählt, aber im Wesentlichen wird er sehr gleichmäßig gehalten. Auf dieser Stufe wird eine noch tiefere Entspannung erreicht und es werden mehr Energien geweckt, die auf alle Teile des Körpers gelenkt werden können.
  5. Sensorische Wahrnehmung: Diese Stufe unterstützt dich dabei, gegensätzliche Empfindungen oder Emotionen zu erfahren, ohne zu urteilen oder emotional zu reagieren. Hierdurch kann die Willenskraft gestärkt und eine emotionale Entspannung herbeigeführt werden, indem die entgegengesetzten Gehirnhälften angeregt werden. Ein übliches Vorgehen bei der Durchführung dieser Wahrnehmungsphase besteht darin, sich auf Gegensätze zu konzentrieren, wie z.B. heiß und kalt oder leicht und schwer.
  6. Visualisierung der Chidakasha: In der sechsten Stufe wirst du die Chidakasha visualisieren, d.h. den dunklen Raum, der vor deinen Augen liegt, wenn deine Augenlider geschlossen sind. Du wirst eingeladen, dir eine lebendige Szene in diesem Raum vorzustellen. Auf diese Weise wird der Geist und deine Innenwelt von “störenden Gedanken” befreit und du kannst mental und emotional noch tiefer entspannen und loslassen.
  7. Wiederholung des Sankalpa: Während der siebenten Stufe rufst du das Sankalpa auf, welches du in der zweiten Stufe rezitiert hast und wiederholst es drei weitere Male. Dieses Versprechen an uns selbst wird tief in das Unterbewusstsein einsinken, welches jetzt die Aufgabe hat, uns regelmäßig zur Verwirklichung unseres Vorsatzes zu motivieren.
  8. Achtsames Zurückkehren: Am Ende der Yoga-Nidra-Einheit wirst du schrittweise und ganz achtsam wieder in die Umgebung zurückgeholt z.B., verweilt der Yoga-Nidra-Praktizierende noch einige Augenblicke im Atembewusstsein und der Körperwahrnehmung. Um sanft aus diesem Schwellenzustand zwischen Schlaf und Wachsein zu erwachen, wird der Körper mit langsamen und sanften Bewegungen wieder aktiviert.


Die Ziele von Nidra Yoga

Eines der Ziele von Nidra Yoga ist es, dem Übenden eine andere Wahrnehmung seiner selbst zu ermöglichen. Swami Satyananda Saraswati erkannte bereits früh, dass wir in einer zunehmend hektischen und reizüberfluteten Zeit leben. Viele Menschen lassen sich von allem, was um sie herum passiert, vereinnahmen. Sie unterliegen den äußeren Reizen. Sie begeben sich in ein Meer medialer Überflutungen. Sie verlieren durch die Ansprüche der Moderne ihre Mitte.

Mit den Übungen des Nidra Yoga können Übende sich jederzeit ins Innere ihrer selbst zurückziehen. Sind Körper und Geist in einem meditativen, entspannten und aufnahmebereiten Zustand, kann der Übende sich vom täglichen Stress erholen. Der Betroffene kann sich mehr auf seine eigenen Ziele fokussieren. Er kann alles, was ihn stresst, besser auf Abstand halten. Die Übung des Nidra Yoga ermöglichen ihm, erfrischt und konzentriert an die Arbeit zu gehen. Dabei verliert er durch die verinnerlichte Affirmation seine eigenen Ziele nicht aus den Augen.

Nidra Yoga gilt neben der forschenden Arbeit an Yoga-Traditionen als wichtigster Beitrag Swami Saraswatis für den Yoga. Seine aus dem Tantra entlehnte Yoga-Praxis wird als eine "dynamische Form des Schlafens" angesehen. Der entspannte Zustand, der damit erzielt werden kann, schafft einen Zugang zum Inneren. Der gestresste Mensch nimmt seine Gefühle und seine körperlichen Verspannungen wahr. Er wird sich seiner mentalen, emotionalen und spirituellen Bedürfnisse bewusst.


Positive Effekte und Vorteile

Tiefenentspannung zu jeder Zeit und an jedem Ort klingt als Ziel schon einmal sehr gut. Wer gerade erst mit Yoga Nidra anfängt, hat bis zur vollständigen Entspannung aber natürlich einen langen Weg vor sich. 

Zum Glück hat Yoga Nidra auch eine Menge positiver Effekte, die Übende in der Regel schon nach ein paar wenigen Einheiten spüren können, zum Beispiel:

  • eine geringere Reizbarkeit
  • verbesserte Stressresilienz
  • bessere geistige Aufnahmefähigkeit
  • tieferen Schlaf
  • verbesserte Konzentrationsfähigkeit
  • innere Ruhe
  • und körperliches Wohlbefinden

Die Ausschüttung von Stresshormonen ist bei regelmäßiger Übung geringer. Das Immunsystem kann stabiler arbeiten.

Deswegen wird Yoga Nidra sogar nachgesagt, dass es die Heilung verschiedenster Krankheiten unterstützen kann. Alles in Allem also eine Yoga-Richtung, die man einmal ausprobieren sollte. 😉